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Was geschieht beim Konnektortausch?

AKQUINET Ansprechpartner - Janos Frank

Janos Frank

Beratung Telematikinfrastruktur

Janos Frank berät momentan viele Praxen zum Konnektortausch. Er hält das Wort allerdings für irreführend und spricht von einer Konnektor-Neuinstallation, bei der das Bindeglied zwischen dezentraler und zentraler TI ersetzt wird.

Ein Beitrag von Janos Frank

Konnektortausch: Praxis erhält keinen Installationstermin

Täglich erhalten wir viele Anfragen von Praxen zum Thema „Konnektortausch“. Oft haben sie Konnektoren in der Praxis stehen, die bald drohen abzulaufen oder die bereits abgelaufen sind. Gerade erst konnten wir einer Berliner Praxis mit vier Ärzten weiterhelfen, bei der in Stoßzeiten bis zu 60 Patienten pro Stunde betreut werden. Dort war der Konnektor abgelaufen. Das Praxisteam hatte zum Tausch des Geräts rechtzeitig den dafür zuständigen Dienstleister beauftragt. Doch ein Termin zur Installation wurde auch nach mehreren Monaten nicht angeboten. Nun konnten nach Ablauf des alten Konnektors Gesundheitskarten der Patienten nur noch mobil eingelesen werden. eAU, KIM-Nachrichten oder eArztbriefe ließen sich gar nicht mehr versenden. Solche oder ähnlich gravierende Situationen treten momentan in vielen Praxen auf – zum Leid der Patienten und des Praxisteams.

Konnektortausch – die wichtigste TI-Komponente muss neubeschafft werden

Warum ist es überhaupt so aufwendig, einen TI-Konnektor zu tauschen? Muss nicht einfach ein Gerät „abgestöpselt“ und ein neues angeschlossen werden? Es geht tatsächlich eher um eine Konnektor-Neuinstallation. Dabei wird bildlich gesprochen das Herz der Telematikinfrastruktur aus der Praxis herausgelöst. Lediglich die Netzwerkfreischaltung kann oft übernommen werden. Alle mit dem Konnektor verbundenen Geräte müssen wieder neu angebunden werden. Das Zusammenspiel zwischen Kartenlesegeräten, ob stationär und mobil, dem PVS-System und dem Konnektor wird neu aufgebaut. Im Fachjargon sprechen wir vom Pairing der Geräte Kartenleser und Konnektor betreffend: Welche Geräte dürfen an welche anderen ihre Daten weitergeben? Anschließend müssen alle Arbeitsplätze in der Praxis neu eingerichtet werden, da meist nicht dieselbe Konfiguration wie zuvor hergestellt werden kann. Im PVS-System müssen dann jeweils die Kartenlesernamen (Bezeichnung auf dem Konnektor) überprüft bzw. angepasst werden.

Auch Kartenlesegeräte müssen mit neuen Karten bestückt werden

Was beim Konnektortausch oft nicht beachtet wird, ist, dass nicht nur der Konnektor, sondern auch eine Teilkomponente der Kartenlesegeräte eine Ablaufzeit hat und nach fünf Jahren ausgetauscht werden muss. Dabei müssen neue Karten wie die gSMC-KT und die SMC-B an den Geräten neu eingerichtet werden. Übrigens sollten im Einsatz befindliche Kartenterminals vorab auf den aktuellen Firmwarestand überprüft werden, um voll funktionstüchtig zu bleiben. Bei veralteten Geräten lassen sich beispielsweise die neuen G2.1 Gesundheitskarten nicht mehr einlesen sowie neue gSMC-KTs nicht einrichten.

Janos Frank: „Oft müssen wir beim ‚Konnektortausch‘ jede Teilkomponente der TI neu anfassen.“

Praxis war nach 48 Stunden wieder an die TI angeschlossen

Die Berliner Praxis hat sich nach Auflösen des Vertrags mit dem vorigen TI-Anbieter für eine TI-as-a-Service-Lösung entschieden, bei der der Konnektor nicht mehr in der Praxis, sondern im Rechenzentrum steht. Wir konnten den neuen Konnektor innerhalb von 48 Stunden anschließen und die Praxis wieder „ans Laufen“ bringen. (Für Neuinstallationen und auch zum Austausch defekter Geräte haben wir immer eine Vielzahl an Konnektoren bereitstehen.) Mit dem DVO der Praxis haben wir dabei eng zusammengearbeitet. Falls es keinen fachlichen Ansprechpartner in der Praxis gibt, senden wir eine „TI2GO“-Box, so dass wir ab dem Anschließen der Box an die Steckdose alle Schritte aus der Ferne leisten können. Übrigens treffen wir bei solchen Installationen oft noch auf die Fritzbox, die eine zu unsichere Umgebung für den Aufbau zur TI darstellt und nicht eingesetzt werden kann. Wer ausschließlich eine Fritzbox in seiner Praxis stehen hat, sollte dringend über die Investition in eine Hardware Firewall nachdenken. Hier können ebenfalls Geräte einen Mehrwert bieten, welche bei Provider-Ausfall eine Backverbindung via LTE herstellen können!

Weitere Informationen und Angebote zur Konnektor-Neuinstallation gibt es unter www.konnektortauschen.de

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