HSM-B: Schnellere Prozesse ohne SMC-B-Karte – ein Meilenstein für die TI
Janos Frank
Telematikinfrastruktur
Beratung
Von Janos Frank
Das lange Warten auf die neue SMC-B kennen fast alle Leistungserbringer im Gesundheitswesen. Die physische Karte kann jetzt durch das digitale HSM-B-Verfahren ersetzt werden. Manche Karten-Hersteller wie D-Trust (s. Per SM-B-Institutionszertifikaten die TI der Zukunft gestalten) bieten diese Option direkt bei der Bestellung an. Der Vorteil: Statt wochenlanger Lieferzeiten kann die rein digitale Karte in einem dafür eingerichteten TI-Gateway direkt online bereitgestellt werden. HSM-B bietet noch weitere Vorteile, so dass Praxen, Pflegeeinrichtungen und mobile Berufsgruppen spürbar entlastet werden.
Bestellprozess für physische SMC-B dauert lange
Für eine SMC-B musst man sich bisher durch einen komplexen Bestell- und Zustellprozess quälen: Post-Ident, Versand, Einbau ins Kartenterminal und manuelle Freischaltung. Dieser Ablauf dauerte oft sechs Wochen oder länger und führte häufig zu Verzögerungen bei der TI-Anbindung. Besonders kritisch war das bei Praxisübernahmen, auslaufenden Kartenlaufzeiten oder neuen Berufsgruppen in der TI.
Was bedeutet digitale SMC-B (HSM-B)?
Die digitale SMC-B bedeutet eine Verlagerung der gleichen Funktion in einen sicheren HSM-Speicher. HSM steht für „Hardware Security Module“. Das ist ein gesicherter Kryptoprozessor, der Schlüsselmaterial erzeugt, speichert und verarbeitet – vollständig abgeschottet vom restlichen System. Daher sprechen viele statt von SMC-B nun von HSM-B. Das „B“ in der Abkürzung steht dabei weiterhin für „Betriebsstätte“. Mit HSM-B bleibt die Identität der Einrichtung identisch – nur die physische Karte entfällt. Das AKQUINET TI-Gateway ist schon heute in der Lage, die HSM-B direkt zu verarbeiten und den TI-Service dann sofort bereit zu stellen. Damit wird ein Prozess, der früher Wochen dauerte, auf wenige Minuten reduziert. Andere TI-Gateways werden diese Option sicher in 2026 nachziehen.
Wie funktioniert die Bestellung der HSM-B?
Zunächst muss der Leistungserbringer, also die Apotheke, Klinik oder Arztpraxis, den TI-Zugang über ein TI-Gateway beziehen. Bei ersten Kartenherstellern der SMC-B gibt es Informationen zur Beantragung der HSM-B. Bei der Bestellung muss der TI-Gateway-Anbieter als „HSM-Empfänger“ ausgewählt werden. Achtung, aktuell sind noch nicht alle TI-Gateways HSM-fähig (Stand 12/2025). Nach Beantragung der HSM-B ist dies innerhalb weniger Minuten im TI-Gateway-Portal des Leistungserbringers sichtbar.
Mit HSM-B entfallen Wartezeiten und Vor-Ort-Installationen
Das digitale Verfahren ermöglicht es, SMC-B-Zugangsdaten direkt an einen TI-Gateway-Anbieter wie AKQUINET zu übertragen. Die Karte muss nicht mehr ausgeliefert oder vor Ort gesteckt werden. Damit funktioniert der TI-Zugang direkt ohne Wartezeit. Technische Einweisungen oder Vor-Ort-Installationen entfallen, da alle Schritte für den TI-Zugang komplett remote erfolgen.
Mobiles Arbeiten und neue Gesundheitsberufe
Viele Berufsgruppen nutzen heute ausschließlich digitale TI-Anwendungen wie ePA oder KIM. Für Hebammen, Physiotherapeut*innen, Pflegekräfte oder Reha-Einrichtungen war das physische Kartenterminal bisher eine große Hürde: technisch wie auch preislich. Mit der HSM-B müssen viele Berufsgruppen das physische Kartenterminal nun nicht mehr bestellen, die Kosten für die Hardware entfallen.
Relevanz für bestehende Einrichtungen
Das HSM-B-Verfahren ist für alle Einrichtungen relevant, die ihre SMC-B ab Januar 2026 tauschen müssen. Auch bei jedem Wechsel von Kassensitzen oder Praxisinhaber*innen muss oft kurzfristig eine neue SMC-B ausgestellt werden. Das Verfahren über HSM-B verkürzt diesen Prozess massiv und sorgt dafür, dass die TI-Anbindung nicht erneut zum Flaschenhals wird. Damit ist dies auch für Kliniken oder Apotheken, die von einem 24/7-laufenden TI-Zugang besonders abhängig sind, ein entscheidender Stabilitätsfaktor.
Informationsseiten der Kartenhersteller zu HSM-B:
D-Trust: Per SM-B-Institutionszertifikaten die TI der Zukunft gestalten
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