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Von KIM zur ePA – Warum die Pflegeeinrichtungen jetzt über den Tellerrand blicken sollten

Obwohl es bisher noch keine Nutzungspflicht für die Pflege gibt, lohnt es sich, sich ernsthaft mit der elektronischen Patientenakte auseinanderzusetzen.

AKQUINET Ansprechpartner - Dan Lingenberg

Dan Lingenberg

Beratung Pflege und Reha

Von Dan A. Lingenberg, Telematikinfrastruktur-Beratung Pflege, AKQUINET

Wer heute in der Pflege arbeitet – ob stationär oder ambulant – ist längst Teil des digitalen Wandels im Gesundheitswesen. Nach der Anbindung an die Telematikinfrastruktur (TI) und dem KIM-Maildienst kommt die nächste große Veränderung: die elektronische Patientenakte (ePA). Eine weitere Fachanwendung der TI. Und obwohl es bisher noch keine Nutzungspflicht für die Pflege gibt, lohnt es sich, sich ernsthaft mit der ePA auseinanderzusetzen.

Der Status quo: KIM als Türöffner

Viele Pflegeeinrichtungen haben inzwischen die TI-Anbindung umgesetzt – zumindest soweit es um KIM geht. Das bringt bereits heute praktische Vorteile: etwa den digitalen Erhalt von Medikationsplänen statt Fax oder den einfachen Versand von aktuellen Informationen wie dem Status zur Wundversorgung oder der Ernährungsplan. Doch KIM bleibt immer eine punktuelle 1:1-Kommunikation, also zum Beispiel vom Krankenhaus ins Pflegeheim, vom Arzt zur Pflegeinrichtung oder von der Pflegeeinrichtung zur Apotheke. Informationen müssen aus dem Mailprogramm heraus abgelegt werden, sonst sind sie bald unauffindbar. Die ePA dagegen sorgt für eine systematische Vernetzung der Akteure: Ein einmal hinterlegter Befund kann nicht nur von der Pflegeeinrichtung, sondern auch von Hausärzt*innen, oder Kliniken gelesen werden, er geht nicht im Mailstrom unter. Das kann in Notfällen den Unterschied machen – oder einfach nur verhindern, dass eine Pflegeeinrichtung tagelang auf einen wichtigen Arztbrief wartet.

Die ePA kommt – und sie bringt Perspektiven

Seit der Pflegemesse in Nürnberg im April ist die ePA präsent in Gesprächen mit Pflegeeinrichtungen. Viele fragen sich jetzt: Wie funktioniert das überhaupt? Was bringt uns das? Und wann geht’s los? Fakt ist: Die ePA wird kommen – auch für die Pflege. Noch ist die ePA nicht verpflichtend für die Pflege, ein Termindruck besteht also nicht. Damit sich der organisatorische Aufwand für die Pflege in Grenzen hält, werden aktuell weitere Details definiert, wie die notwendige Einverständniserklärung der Bewohner*innen, Legitimierung und Verwahrung von Vollmachten und die Dokumentation der Dokumente und Berichte.

Ein echter Mehrwert für die Pflegepraxis

Die Vorteile für die Pflege liegen auf der Hand:

  • Aktuelle Informationen im direkten Zugriff: Befunde, Arztbriefe, Laborwerte oder Medikationspläne – die Informationen, die bisher per Fax oder Post kamen, werden in der ePA digital bereitgestellt. Ab dem Befüllen sind sie sofort für alle Leistungserbringer verfügbar.
  • Effizienz im Arbeitsalltag: Die digitalen Informationen der ePA können mit wenigen Klicks in die Bewohnerdokumentation übernommen werden – ohne Scannen.  
  • Transparenz für das gesamte Team: Ob in der Wohngruppe, auf der Station oder mobil in der ambulanten Pflege – die Informationen aus der ePA stehen, einmal übernommen in die Bewohn/Kunden-Akte, sofort allen Kolleg*innen zur Verfügung.
  • Sicherheit im Notfall: Wenn eine Bewohnerin akut in ein Krankenhaus kommt, können Notaufnahmen direkt auf ePA-Daten zugreifen – lebenswichtige Informationen wie Medikationen oder Vorerkrankungen sind sofort verfügbar. Dies kann lebensrettend für die Patientin sein.

Abrufen und befüllen – beides ist möglich

Ein entscheidender Punkt: Pflegekräfte werden Informationen in der ePA nicht nur lesen, sondern auch beitragen können. Ähnlich wie Arztbriefe können relevante Pflegeinformationen –Pflegepläne, Wundverläufe oder Beobachtungen – in der ePA bereitgestellt werden. Damit entsteht ein echter Austausch, der allen Akteuren im Gesundheitswesen nützt.

Technische Einbindung: Stand-alone oder in das Primärsystem

Der Zugriff auf die ePA erfolgt künftig entweder über das Primärsystem der Pflegeeinrichtung – sofern dieses die Funktionalität unterstützt – oder über eine Stand-alone-Lösung von AKQUINET. In beiden Fällen ist eine Integration in den Arbeitsalltag der Pflegekräfte möglich.

Die ePA ist der nächste logische Schritt – und mit ihr die Chance, weitere Mehrwerte im Pflegealltag zu realisieren.

AKQUINET unterstützt Einrichtungen jetzt schon, um sich technisch, organisatorisch und strategisch auf die kommenden ePA-Funktionen vorzubereiten. Wir sind überzeugt, dass die ePA viele Verbesserungen und Erleichterungen für Pflegeeinrichtungen und die Patienten bringen kann. Es lohnt sich!

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